Veranstaltungen - Rückschau

Erfolgreiche Radlwerkstatt für Jugendliche

Das neue Gremium ist gewählt. Wir „alten Hasen“ sagen ein herzliches Dankeschön für das Vertrauen und versprechen, dass wir mit Schwung und Freude die nächsten beiden Jahre nutzen, um unseren Verein – mit eurer Hilfe – weiterzuentwickeln. Neu im Gremium sind Kassenwartin Elke Steller-Ladu und Beirat Karl Hertje.

Andy Richter, Jan Günther und Wilfried Steuer sind gemeinsam mit drei weiteren Kollegen regelmäßig in der Radlwerkstatt von hand in hand in Haar aktiv. Normalerweise reparieren sie Fahrräder von Vereinsmitgliedern oder von Menschen, die Sozialleistungen beziehen.

Die Idee zu einem Reparatur-Workshop für Jugendliche entstand im Team. „Warum nicht den Kids beizeiten beibringen, sich selbst zu helfen?“, überlegte die Crew. Gesagt, getan: Zwölf Plätze standen beim zweistündigen Kurs am letzten Samstag der Osterferien zur Verfügung – und diese waren schnell ausgebucht.

Zu Demonstrationszwecken hatten die Reparateure zwei Musterräder im Carport am Kirchenzentrum St. Bonifatius auf Biertischen aufgebaut, damit die Jugendlichen gute Sicht auf das Geschehen hatten. Denn vor der Praxis kam die Theorie und die vermittelte Wilfried Steuer. „Wilfried ist unser Radl-Guru“, scherzte Andy Richter, der auch Mitbegründer des Vereins ist, anerkennend.

Lehrstunde vom Profi


Auch die Jugendlichen merkten schnell, dass der Mann im grauen Arbeitsmantel ein echter Vollprofi ist, der jedes noch so winzige Teil am Fahrrad mit einem Fachbegriff benennen kann. Sie erfuhren, dass es Fahrräder mit Naben- und Kettenschaltung sowie mit hydraulischer Bremse oder Felgenbremse gibt. Von den jeweiligen Modellen hängt es ab, was beim Reifen-Aus- und -Einbau zu beachten ist, welches Werkzeug benötigt wird und was man unterwegs immer dabeihaben sollte: verschiedene Schlüssel, Flickzeug, Mantelheber und Schraubenschlüssel für die verbauten Muttern und Schrauben.

„Finger weg von Pannenspray“, rät der Experte – ein Tipp, der wohl auch für erwachsene Radlerinnen und Radler nützlich ist. „Das hilft nur provisorisch und verklebt beim Sprühen das Ventil dauerhaft. Besser, man macht es gleich gescheit.“ Wie das geht, zeigte Wilfried Steuer dann auch geduldig und mit geübten Händen.

Gar nicht so leicht in der Praxis

Danach waren die Jugendlichen selbst an der Reihe. Planen wurden im Hof vor der Radlwerkstatt ausgelegt und die Räder auf Lenker und Sattel gestellt. Die jüngeren Kinder scharten sich um Wilfried und schauten noch einmal genau zu. Für die älteren wie Tom, Jannes, Josephine und Marielle war der Ausbau ein Leichtes. Schwieriger gestaltete sich der Einbau – hier halfen Andy Richter und Jan Günther und stellten fest, dass die eine oder andere Brems- oder Kettenscheibe verbogen war.

Zum Abschluss gab es noch Alltagstipps von den Profis für noch mehr Radlspaß: Ständer nutzen, damit sich Bremsen und Kette nicht verbiegen; Ventilkappen immer aufsetzen und fest zudrehen, damit kein Schmutz eindringt; das Hinterrad gut aufpumpen und das Vorderrad nur soweit, dass es federt; und die Kette regelmäßig ölen, damit die Schaltung besser funktioniert und nicht rostet.

Andy Richter und seine beiden Mitstreiter ziehen nach dem ersten Reparatur-Workshop ein positives Fazit. Eine Wiederholung wird es auf jeden Fall geben – vielleicht vierteljährlich, spätestens aber im Herbst dieses Jahres. „Dann denke ich an zwei Kurse: einen für die jüngeren Kinder, bei dem es mehr um die Pflege des Rads geht, und einen ab 14 oder 15 Jahren. Die Größeren haben schon mehr technisches Verständnis“, sagt Andy Richter.

Text: Ute Dechent, Fotos: Feli Frenzel